Route ins Inland - 220.00 Km -


Gósol, ein kleines Dorf mit etwa 200 Einwohnern im Landkreis El Bergadà, gehört zur Provinz Lleida und liegt zwischen Tälern und Bergrücken im Naturpark Cadí-Moixeró nicht weit entfernt vom Pedraforca. Der Reiz von Gósol rührt ganz deutlich von einer geschichtlichen Kuriosität her: der große Meister Picasso richtete sich hier im Jahr 1906 ein und malte, inspiriert von der Einzigartigkeit und der Schönheit dieser Gegend einige der repräsentativsten Werke der modernen Kunst (heute können die Besucher das Centre Picasso besuchen, das dem Aufenthalt des Malers aus Malaga in dem Dorf gewidmet ist). Ein anspruchsvoller Anfangspunkt für die geplante Route. Los geht es in Gósol mit 20 km auf der für Motorradtouristen schönen Kreisstraße C-563 nach Tuixent und bis zum gleichnamigen Langlaufskigebiet. In der malerischen Ortschaft Tuixent befindet sich das  Museum der Trementinaires (Kräuterfrauen), das Bestandteil der Route der Berufe im Landkreis L'Alt Urgell ist, die den Frauen gewidmet ist, die Terpentin und Substanzen von Bäumen gewannen, um Heilmittel für ganz Katalonien herzustellen und zu verkaufen. Hier geht es weiter auf der C-462 in Richtung Norden mit vielen Kurven und Anfangstraining für diesen langen Tag. Für das letzte Stück des Tages, die etwa 52 km bis zum Tagesziel, La Seu d’Urgell, ist höchste Konzentration gefordert.

La Seu d’Urgell ist eine Stadt mit 12.000 Bewohnern in den katalanischen Pyrenäen, Hauptstadt des Landkreises L'Alt Urgell, Sitz des Bistums L'Alt Urgell und wichtigste Siedlung in der ehemaligen Grafschaft Urgell. Unter ihren touristischen Sehenswürdigkeiten ragen die Kathedrale, die einzige im romanischen Stil in Katalonien, und der Segre-Olympiapark heraus. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Segre und Valira und L'Alt Urgell ist das Tor zu dem kleinen Staat Andorra. Die Nähe zu diesem bedeutenden demografischen Pol mit seiner wirtschaftlichen Aktivität ist tatsächlich einer der Gründe für die gegenwärtige Vitalität der Stadt La Seu d’Urgell innerhalb des Großraums L’Alt Pirineu und Aran. La Seu verfügt über einige mit Motorradtourismus bereits bestens vertraute Einrichtungen. (FOTO) Auf unserer Website sind die besten Optionen zu finden. Ohne die N-260 zu verlassen geht es ein kleines Stück von etwa 5 km weiter und danach ungefähr 25 km auf der C-14. Eine nette Route mit wenig ausgeprägten Kurven entlang des Segre bevor er in den Stausee von Oliana mündet. Genau in dieser Enklave liegt Coll de Nargó, (Alt Urgell), mit seiner romanischen Kirche Sant Climent und dem Centre Paleoambiental Dinosfera. Hier kann man eine Reise von 70 Millionen Jahren in die Vergangenheit machen um zu entdecken, wie sich die Dinosaurier fortpflanzten. Vor dieser Gemeinde geht es weiter nach links auf der L-401. Diese Landstraße führt nach Alinyà, über die Pässe Coll de Boix bis nach Llinars und Coll de Jou bis nach Sant Llorenç de Morunys. In diesem schönen Ort sind noch die fünf Stadttore und der historische ganz von der Stadtmauer umgebenen Stadtkern erhalten. In einem provisorischen Raum ist das Museum La Vall de Lord, neben einem großartigen Kreuzgang des Klosters de Sant Llorenç de Morunys untergebracht. Weiter geht es nun 52 km mit zahlreichen Kurven und Rundblicke auf- und abwärts wobei die maximale Höhe 1.509 Meter sind. Der östlichste Teil des Gemeindegebiets von Sant Llorenç besteht aus dem Stausee Llosa del Cavall. Ab einem Stauwehr führt die Strecke abwärts entlang dem Ufer des Cardener. nach etwa 22 km auf schnurgerader Gemeindestraße wird Solsona erreicht.

Solsona ist die Hauptstadt des Landkreises El Solsonès und ist mit 9.300 Einwohnern sein Wirtschaftsmotor. Die Stadt sticht durch ihren Reichtum an Baudenkmälern und Kunstschätzen hervor. Besonders zu erwähnen sind die gotische Kathedrale, das berühmte Diözesan- und Landkreismuseum (mit Sitz um Bischofspalast), das Renaissance-Rathaus, zahlreiche Jugendstilgebäude und Wand-Sgraffiti, der Eiskeller, das Interpretationszentrum für Tourismus im El Solsonès, die historische Nachbildung einer Messerschmied-Werkstatt sowie Stadtmauern, Gassen, Brunnen, Plätze und Stadttore des Orts. Solsona ist auch für seine farbenfrohen Festen, wie das Stadtfest und den Karneval, sowie für geräuschvolle Traditionen, wie die der Donnerbüchsenträger bekannt. Die C-451 führt aus der Hauptstadt hinaus und nach 25 km auf ziemlich gerader Bergstrecke nach La Segarra. In Biosca —über dem Dorf thronten die Reste einer mittelalterlichen Burg — geht es rechter Hand auf der C-1412a 19 km weiter bis nach Ponts.

Ponts ist eine Gemeinde in La Noguera mit etwa 2.400 Einwohnern. Sie ist einer der bedeutendsten Weiler sowie eine herausragende Verbindungsachse zwischen den Bergen im Westen Kataloniens einerseits und der Ebene von Lleida und Zentralkatalonien andererseits. Ganz in der Nähe des Orts befindet sich die Stiftskirche Sant Pere de Ponts, ein herausragendes Beispiel lombardisch- romanischer Architektur. Ponts ist besonders erwähnenswert wegen seiner gastronomischen Tradition und vor allem wegen der sogenannten Festa del Ranxo (eine Art Eintopf), die immer am Karnevalsdienstag stattfindet. In einer sehr bäuerlichen Umgebung und bereits in Richtung zur Ebene von Lleida, Richtung Süden, führt die C-14, die danach die C-26 wird nach 38 km bis nach Balaguer. Auf dieser schnellen Landstraße mit vielen geraden Strecken gibt es ziemlich viel Verkehr und die Landschaft ist eher die eines Trockengebiets.

Balaguer, die Hauptstadt von La Noguera ist mit etwa 17.000 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde der Provinz. Hier sind die gotische Kirche Santa Maria, die Wallfahrtskirche El Santuari del Sant Crist, das Kloster Sant Domènec und das alte Stift Santa Maria de les Franqueses besonders erwähnenswert. Außer den sakralen Bauwerken sind auch die historische Altstadt, der symbolträchtige Plaça del Mercadal im unteren Teil, die Reste der Burganlage Castell Formós, die gotischen Stadtmauern, das (archäologische) Museum von La Noguera  und das kuriose Interpretationszentrum für das Gold des Segre äußerst interessant. Diese Sehenswürdigkeiten liegen an der Strecke und können besichtigt werden um so ein umfassendes Bild von Balaguer und seiner Geschichte zu bekommen, bevor es dann auf der schnellen C-12 auf den letzten 33 km an diesem Tag durch trockenes jedoch stets angenehmes Gelände in das Tal Vall d’Àger geht.

Àger ist ein Ort und eine Gemeinde im Landkreis La Noguera und wird begrenzt durch die Flüsse Noguera Pallaresa und Noguera Ribagorçana. In dem Dorf ist der restaurierte wertvolle romanische und neogotische Denkmalskomplex bestehend aus der Stiftskirche und Burg Sant Pere besonders sehenswert. Am Fuße der eindrucksvollen Bergkette Serra del Montsec gelegen, ist die natürliche Umgebung für alle Motorradfahrer entspannend. Der Aufenthalt kann auch durch etwas Praxis in Abenteuersport ergänzt werden. (Àger gilt als die katalanische “Hauptstadt” des Luftsports, wie Gleitschirmfliegen und Drachenfliegen). Dazuhin befindet sich nur wenige Kilometer entfernt die Sternwarte (COU), in deren modernen Einrichtungen die Besucher interessante pädagogische und Freizeitaktivitäten erwarten. Es ist nur eine Frage des Entscheidens, denn Möglichkeiten gibt es zahlreiche. Aber sicherlich war es ein langer Tag und vielleicht ist langsam die Energie zu Ende.

 



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