Nord-Süd-Route - 206.00 Km -


Lleida ist eine Stadt in der Zentralkatalanischen Senke. Sie ist die Hauptstadt des Landkreises El Segrià und der Vegueria des Ponent. Sie ist auch Oberhaupt des Gerichtsbezirks und Sitz des Bistums Lleida mit etwa 140.000 Einwohnern. Eine Hauptstadt, die unter anderem durch ihr historisches und kulturelles Vermächtnis, ihre Gastronomie und ihren Handel sehr angenehm zu erkunden ist. Die Stadt bietet zahlreiche Möglichkeiten, ihre Geschichte und Kultur durch ihre Baudenkmäler kennenzulernen, allen voran das symbolträchtigste der Stadt, die alte Kathedrale La Seu Vella. Dieses romanisch-gotische Bauwerk thront auf einem Hügel hoch über der Stadt. Das Castell del Rei (Schloss des Königs) und die Tempelritterburg von Gardeny, der Palau de la Paeria (Sitz der Stadtverwaltung), das alte Krankenhaus Hospital de Santa Maria (gotisch, heute Institut für Lleida-Studien), die neue Kathedrale von Lleida (Barock), die Jugendstilgebäude und die mittelalterlichen Kirchen Sant Llorenç und Sant Martí sind ebenfalls sehr sehenswert. Das Diözesan- und Kreismuseum Lleida, das Kunstmuseum Jaume Morera, das Kunstzentrum La Panera, das Roda Roda (Ausstellung von Oldtimer Autos und Motorrädern) sowie das Wassermuseum sind auch Teile der breitgefächerten und interessanten kulturellen Angebots  der Stadt. Hinsichtlich der Naturräume laden der Flusspark La Mitjana, der Kanalabschnitt des Segre-Flusses sowie der Park Camps Elisis zu angenehmen Spaziergängen ein. Aus dieser sehr gut angebundenen Hauptstadt geht es hinaus auf der Kreisstraße C12, die in nur 26 km nach Balaguer führt. Die schnelle Straße mit vielen geraden Abschnitten ist stark befahren und führt durch eine Landschaft, die eher die eines Trockengebiets ist.

Balaguer, die Hauptstadt des Landkreises La Noguera ist mit etwa 17.000 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde der Provinz. Hier sind die gotische Kirche Santa Maria, die Wallfahrtskirche El Santuari del Sant Crist, das Kloster Sant Domènec und das alte Stift Santa Maria de les Franqueses besonders erwähnenswert. Außer den sakralen Bauwerken sind auch die historische Altstadt, der symbolträchtige Plaça del Mercadal im unteren Teil der Stadt, die Reste der Burganlage Castell Formós, die gotischen Stadtmauern, das (archäologische) Museum von La Noguera  und das kuriose Interpretationszentrum für das Gold des Segre äußerst interessant. Diese Sehenswürdigkeiten liegen direkt an der Strecke und können bequem besichtigt werden. So können sich Besucher ein umfassendes Bild von Balaguer und seiner Geschichte machen, bevor es dann auf der C-13 bis nach Fontllonga geht. Dieses Dorf ist durch 33 km auf einer abwechslungsreichen Landstraße mit Camarasa verbunden, die entlang zahlreicher Stauseen in die Serra del Montsec führt. Die Fahrt auf der C-13 führt etwa 29 km durch den ganzen Montsec mit seiner herrlichen, nahezu vollkommenen Landschaft bis nach Tremp. Zuvor geht es jedoch vorbei an der Baronia de Sant Oïsme, einem kleinen Gebäudekomplex unterhalb der romanischen Kirche Sant Bartomeu und der Reste der ehemaligen Burg Sant Oïsme mit ihrem einzigartigen runden Turm.

Tremp ist mit etwa 6.300 Einwohnern die Hauptstadt des Landkreises El Pallars Jussà. Die Gemeinde erstreckt sich über die katalanischen Vorpyrenäen von der Ebene des Noguera Ribagorçana im Westen und der des Noguera Pallaresa im Osten. Der Ortskern liegt auf einer kleinen Hochebene innerhalb des gleichnamigen Beckens auf einer Höhe von 468 Meter über dem Meeresspiegel. Die Ebene Conca de Tremp, oder Conca Deçà, bildet einen natürlich begrenzten Landkreis inmitten der Höhenzüge und Berge Montllobar (1.125 m), Lleràs (1.678 m), Comiols (1.356 m), Sant Gervàs (1.834 m), Boumort (2.070 m) —mit seinem großen Tierreichtum (unter anderem Hirsche, Gemsen, Geier, Bartgeier)— und Montsec d’Ares (1.678 m). Weiter auf der C-13 und entlang des Sant Antoni-Stausees geht es immer weiter in die Vorpyrenäen und nach etwa 13 km auf gutem Asphaltbelag wird La Pobla de Segur erreicht.

La Pobla de Segur, eine Gemeinde im Landkreis  El Pallars Jussà, bietet sich für einen Halt an, um etwas zu trinken und auszuruhen. Hier ist ein Besuch der Casa Mauri, eines Gebäudes im katalanischen Jugendstil interessant. Und im Espai Raier kann man Vieles über Flößer, ihre Geschichte und ihren harten Beruf erfahren. Die Fahrt  durch den Gemeindebezirk von Nordosten nach Nordwesten auf der N-260 führt mitten durch den Ortskern. Am südlichen Ende des Orts führt sie über den Flamisell und folgt dann flussaufwärts dem rechten Ufer in Richtung Senterada und El Pont de Suert. Nun empfiehlt es sich im weiteren Verlauf der Route auf der N-260 zu bleiben. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, auf der L-503 in das Vall Fosca zu fahren und die Landschaft, die kleinen Dörfer und die Seen vor dem Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici zu genießen (die eindrucksvolle Drahtseilbahn fährt in nur 10 Minuten von Sallente auf 1.770 m nach oben bis zum Estany Gento auf 2.154 m Höhe). In Anbetracht dessen, dass es eine Einbahnstraße ist, geht es jedoch weiter auf der N-260. Diese wieder gut asphaltierte Strecke mit schönen Kurven führt bis nach Sort.

Sort, die kleine Kreishauptstadt mit etwa 2.300 Bewohnern, hat als hauptsächliche Ressourcen die Natur und den Fluss Noguera Pallaresa. In dem Ort, der als eines der neuralgischen Zentren des Abenteuersports in den Pyrenäen gilt, gibt es kuriose Orte wie das Gefängnismuseum Camí de la Llibertat (Weg zur Freiheit), das zum Projekt “Perseguits i salvats” (Verfolgt und gerettet) der Provinzialverwaltung von Lleida gehört und die Fluchtwege der jüdischen Flüchtlinge im Zweiten Weltkrieg durch Katalonien in Erinnerung bringt. In letzter Zeit ist Sort auch aufgrund des örtlichen Lotterie-Büros (La Bruixa d’Or) bekannt geworden, da viele Leute hier anhalten um ihr Glück zu versuchen (Sort  = Glück). Hier geht es wieder auf die C-13, die etwa 14 km auf schmalen, kurvigen Landstraßen mit großartiger Aussicht weit in die Pyrenäen führt. Der nächste Halt ist Llavorsí.

Llavorsí ist ein kleines Dorf am Noguera Pallaresa mit kaum mehr als 350 Einwohnern. Es liegt am oberen Ende der Àneu-Täler Es liegt im Vall d'Aurati, und bietet einen wunderbaren Rundblick auf die Berge, die es umrahmen. Die Angebote des Aktivtourismus wie Rafting, Canyoning und Kajak fahren beleben diese Ortschaft, die für den Hütehundwettbewerb bestens bekannt ist, der hier im August stattfindet. Sie ist geprägt von der für die Pyrenäen charakteristischen zerklüfteten Berglandschaft. Nun geht es auf der Gemeindestraße L-504 noch weiter in die Pyrenäen hinein und in die Region der Bergpässe, wo nach 20 km durch Wiesen und Bergwälder sowie mehrere Ortschaften wie Esterri de Cardós mit seiner interessanten romanischen Kirche Santa Maria schließlich Tavascan erreicht wird.

Tavascan, eine Ortschaft mit weniger als 100 Einwohnern im Gemeindegebiet Lladorre im Landkreis El Pallars Sobirà, liegt rechts vom Lladorre und links vom Tavascan (Oberlauf des Noguera de Cardós), genau am Zusammenfluss der beiden Flüsse. Das Dorf liegt an einem Hang auf zwischen 1.106,9 und 1.154,5 Meter Höhe mit einer grandiosen Panorama-Aussicht. Es ist in der für die Pyrenäen typischen Architektur erbaut, die Besuchern eine ganz besondere Kirche, Sant Bartomeu, eine herrliche romanische Brücke und gleich in der Nähe eine etwas kuriose Aussicht bietet: das unterirdische Wasserkraftwerk von Tavascan. Es geht nun wieder zurück auf demselben Weg, aber diesmal mit einem kleinen Ausflug. In Llavorsí nimmt man wieder die C-13 und fährt die letzten 20 km in den Pyrenäen in Richtung Norden bis nach Isil. Auf dem Weg und bereits in den Àneu-Tälern liegen mehrere für die Pyrenäen charakteristische Weiler wie Esterri d’Àneu. In diesem netten Ort gibt es einiges zu besichtigen: den alten Stadtkern, die romanische Brücke, die Pfarrkirche oder den Hauptsitz des Ökomuseums der Àneu-Täler, das zum Erhalt des kulturellen und völkerkundlichen Erbes der Region erschaffen wurde.
 
Isil ist typisches Pyrenäendorf im Gemeindebezirk Alt Àneu, im Landkreis El Pallars Sobirà. Es liegt am Lauf des Noguera Pallaresa, auf beiden Ufern des Flusses, der zudem gerade an dieser Stelle eine Art Insel bildet. Auf dieser „Insel” befinden sich die Kirche La Immaculada (Spätgotik), das Pfarrhaus oder die Abtei sowie die Kirche Sant Joan (romanisch), die im Außenbezirk erbaut wurde. Genau hier wird am Johannistag das Fest der falles (nach einem uralten Ritual werden nachts Fackeln talwärts getragen und verbrannt), der berühmtesten im Pallars Sobirà. Es findet in 1.163,4 Meter Höhe statt und ist ein idealer Ort um nach einem langen Tag auf dem Motorrad endlich auszuruhen und zu entspannen.



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